Foto-Nachweis: Giovanni Casanova.

       INTERVIEW    -    Einblick in die Familie Casanova   -   Vita E. J. Harriet

Zuerst mein Gespräch mit ihr im Juni 1996 in Perchtoldsdorf bei Wien
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INTERVIEW DES CASANOVA MAGAZINS
MIT ELISABETH-JOE HARRIET (November 2000)

Pablo Günther: Wie haben Sie von Ihrer Abstammung von Giovanni Casanova erfahren - Familienüberlieferung oder eigene Nachforschungen?

Elisabeth-Joe Harriet: Familienüberlieferung. Ist in unserer Familie immer schon bekannt gewesen und es wurde darum kein grosses Aufsehen gemacht. Denn nicht die Abstammung eines Menschen zählt, sondern seine Leistung.

PG: Über welche Personen geht die Linie zu Giovanni zurück?

E-JH: Über die Linie des Vaters meiner Mutter. Interessant auch, dass seine Mutter, Zanetta Farussi, eine Star-Schauspielerin war, die Tourneen bis Russland machte und für die Goldoni sogar ein eigenes Stück, "La Pupilla" (das Mündel), schrieb.
Sein Bruder Giovanni, mein 5facher Urgroßvater, war Maler. Er war gemeinsam mit Angelika Kaufmann Schüler von Rafael Mengs in Paris und wurde Mitbegründer und erster Direktor der Dresdner Kunstakademie. Der andere Bruder, Francesco Casanova, war ebenfalls ein sehr bedeutender Maler, und als Hofmaler bei Kaunitz, dem Kanzler der Kaiserin Maria Theresia in Wien beschäftigt. Seine Bilder hängen in allen bedeutenden Museen der Welt.

PG: Wie sehr ist diese Abstammung im Freundeskreis und in der Öffentlichkeit bekannt?

E-JH: Seitdem ein Journalist, durch einen Freund informiert, davon Wind bekam und es veröffentlichte, ist es in der Öffentlichkeit sehr bekannt geworden.

PG: Ist sie für Ihren Beruf vorteilhaft, oder eher nicht?

E-JH: Da meine Leistung als Schauspielerin, Autorin und Agenturinhaberin zählt und nicht meine Abstammung, ist es beruflich nur beschränkt vorteilhaft. Vor allem auch deshalb, weil ja mit dem Namen Casanova nach wie vor das völlig falsche Bild eines machohaften unverbesserlichen Schürzenjägers verbunden und die Bezeichnung Casanova an Männer vergeben wird, die weit davon entfernt sind, dem zu entsprechen. Es gibt heute nur ganz ganz wenige Männer, die dieses Epitheton verdienen.
Um auch nur im entferntesten an die Qualitäten des Giacomo Casanova heranzureichen, bedarf es vieler Komponenten, die ein Mann erfüllen sollte und die da sind: Bildung, Niveau, Stil, Erziehung, Benehmen, Achtung vor den Menschen, Einfühlungsvermögen, Phantasie, Neugier, Mut, Risikobereitschaft und Flexibilität. Nur wer wenigstens 80% dieser Vorraussetzungen erfüllt, hat eine Chance auch ein guter Liebhaber im Sinne eines Casanova zu werden.

PG: Sind Sie stolz darauf, und fühlen Sie "Casanova-Blut" in Ihren Adern fließen?

E-JH: Soferne man stolz auf etwas sein kann für das man nichts kann und selbst nichts dazu beigetragen hat.
Nachdem ich mich mit dem wahren Casanova zu beschäftigen begonnen hatte, stellte ich fest, dass er mir in vielem sehr vertraut und verständlich ist. Insgesamt sehe ich es als meine Verpflichtung an, mich für die Rehabilitierung meines Urgroßonkels Giacomo Casanova einzusetzen, damit er endlich als das angesehen wird, was er war: einer der gescheitesten Köpfe seiner Zeit.

(Fotos: Marco Leeflang, in Perchtoldsdorf, 1996.)

Das venezianische Schauspieler - Ehepaar
Gaetano (1697 - 1733) und Giovanna (geb. Farussi, 1708 - 1776) Casanova
hatte vier Söhne:
    1. Giacomo Girolamo (2. April 1725 - 4. Juni 1798)
    2. Francesco (1. Juni 1727 - 8. Juli 1803)
    3. Giovanni Battista (2. November 1730 - 8. Dezember 1795)
    4. Gaetano (1733 - 1783)

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und zwei Töchter:
    1. Faustina Maddalena (1731 - 1736)
    2. Maria Maddalena Antonia Stella (25. Dez. 1732 - 10. Januar 1800).

Giovanni heiratete 1764 die römische Wirtstochter Teresa Roland (1744 - 1779). Ein Sohn, der Hauptmann Johann Karl de Casanova, verehelichte sich mit Maria Emerentiana, geb. Gräfin von Regensburg. Eine 1799 geborene Tochter, Maria Anna Karolina, heiratete den Kürschnermeister Karl Dittrich (geb 1787); von ihrem Sohn Josef, geb. 1834 in Hirschberg (Diözese Leitmeritz), sind es dann nur noch einige wenige Generationen bis zur hier vorgestellten Wiener Schauspielerin, Chansonette, Kabarettistin und Autorin...
 
 

(Fotos: Pablo Günther. Unten: Giovannis Grabmal in Dresden.)

ELISABETH - J O E  H A R R I E T

"Sie ist eine Pendlerin über den großen Teich und ihr Beruf ist Künstlerin.
Eine detaillierte Beschreibung der in Klosterneuburg und Altaussee lebenden Austro-Amerikanerin Joe Harriet ist wohl ebenso schwer möglich, wie die exakte Trennung der Farben eines Regenbogens: Schauspielerin, Chansonette, Kabarettistin, Moderatorin, Autorin." (stand im Kurier über sie zu lesen)

    Trotz Zweisprachigkeit und Doppelstaatsbürgerschaft ist Joe Harriet eindeutig europäisch ausgerichtet.
    Schauspielausbildung, Abitur, erste Rollen am Wiener Volkstheater,
mit 19 Einfahrt in den Hafen der Ehe und Mutterschaft, so nebenbei Lehramtsprüfung und 9 Jahre Lehrerdasein, dann nach geglückter Scheidung 1987 wieder zurück auf die Bretter, die ihr die Welt bedeuten. Erste
    Soloprogramme:"Heiteres Makabrium","Ohne mit der Zimper zu wucken".
    Alle 2 Jahre Tourneen durch die USA mit Literarischem in 2 Sprachen.
    Durchbruch mit dem Kabarett "Klassefrauen - klasse Frauen?"
(TV-Ausstrahlung) und dem Theaterstück "Danach-ein weibliches Dekameron".
Es folgte das wochenlang ausverkaufte Jura Soyfer Programm "Die gemeinsame Schüssel" mit Dieter Moor (TV-Ausstrahlung).
    Mitwirkung in TV-Spielen und Serien ( u.a. "Tatort", "Iris und Violetta", "Kommisar Rex"), TV-Shows und Talkshows (so ziemlich alles von Gottschalk bis Schreinemakers) und im prämierten Kinofilm "Höhenangst".
    1993 eigene politische Live-Talk-Show "Vox populi" beim TV-Sender VOX. Moderationen von diversen internationalen Galas und Talk-Shows (u.a. mit Charlton Heston und Roger Moore).
    1994 erschien ihr erstes Buch "Ich kann nur treu sein, wenn ich frei bin" im Verlag DroemerKnaur, das zu einem Bestseller wurde.
    1995 Welturaufführung von "Mit mir nicht", einem brisanten Stück um den Werdegang einer Politikerin und die kabarettistische Revue "Edith & Joe"
gemeinsam mit der Grande Dame des österreichischen Kabaretts Edith Leyrer.
    1996-2000 erfolgreiche Fortsetzung der"Klassefrauen - klasse Frauen?", und im gesamten deutschen Raum die vielbegehrten "Diner & Chanson" Abende.
    1998 Neuaufnahme des Jura Soyfer-Programmes "Die gemeinsame Schüssel - oder - Jetzt hamma den Scherm auf" gemeinsam mit Alexander Kuchinka.
    1999-2001 A/BRD/CH Tournee mit "Hamlet" als Königin Gertrud.
    Seit 1999 ein umjubeltes Golfprogramm: "Golf im Kopf"
    Ab September 2000: Kabarettistisches ums Geld "Klassefrauen&Finanzen"!

Copyright 2000/2020 by Elisabeth-Joe Harriet.

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